Qi Gong für ungewisse Zeiten - Alchemie des Herzens Teil 1
von Tanuka (Kommentare: 0)
Es regnet, es regnet, die Erde wird nass – und wenn’s genug geregnet hat, dann hört’s auch wieder auf. So singe ich es. An diesem Regentag stehe ich mit Gummistiefeln unter dem Sonnenschirm...Alchemie des Herzens tauchte auf, als es daran ging, welche Übung ich heute sichtbar machen möchte.
Qi Gong geht immer. Das liegt daran, dass es ein Lebensprinzip ist, die Lebensprinzipen deutlich macht. Die Pole, die Gegensätze, die Spannung aus der das Leben entsteht, sich entwickelt, sich verbreitet. Um dann wieder zu vergehen. Nur um wieder neu zu entstehen. An dieser Stelle schiebt sich eine Wahrheit von Laoze in den Vordergrund, die ich so weitergebe:
Aus der EINS entstehet die ZWEI. Aus der ZWEI entsteht die DREI. Daraus entstehen die ZEHNTAUSEND Dinge.
Für mich bedeutet es das: Aus dem AllEINEN entstehen die Pole – das Eine und das Andere. Ein/Aus, Einatmen/Ausatmen, oben/unten, hell/dunkel, öffnen/schließen, trennen/zusammenbringen, steigen/sinken. Zwischen diesen Gegensätzen ist Spannung spürbar, Spannung im Sinne von vibrierendem Potential. Dieses Potential birgt eine Fülle von Möglichkeiten, die sich manifestieren können. Was mache ich mit meinem Potential? Ich schreibe gerade diesen Text. Es hätte auch sein können, dass ich im Garten an den Blüten rieche. Es hätte auch sein können, dass ich Kartoffeln für das Mittagessen schäle. Es betrifft nicht mich alleine, das trifft auf alles zu, was in der Welt geschieht. Potential, das sich in vielfältigen Erscheinungen manifestiert. Manche Erscheinungen gefallen mir, andere nicht. Leben bedeutet, dass ich darauf reagiere. Wünschenswert und übenswert ist es, die Erscheinungen mit dem Herzen zu betrachten, bevor die Antwort geschieht.
Die Alchemie des Herzens ist eine Übungsreihe mit mehreren Teilübungen. Teil 1 zeige ich heute. Eine einfache Bewegung mit dem Arm, eine einfache Handbewegung. Eine einfache Abfolge von Steigen und Sinken. Alles zusammengebracht entfaltet es eine eigene Kraft. Durch das Steigen und Sinken wird gepumpt. Fließen entsteht, Fluß wird in Bewegung gebracht. Du kannst sagen, der Kreislauf wird angeregt. Ja. Ich sage, es geschieht noch weit mehr. Ich hüte mich davor, Dir zu erzählen, was es für mich ist. Ich lächle Dich an und schreibe: probier’s einfach aus. Mehr als Dir diesen Impuls zuzuwerfen, kann ich eh nicht tun. Gut so für mich. Ich darf einfach ganz bei mir bleiben, mich um mich kümmern, alles andere macht das Leben. Es bewegt und verwandelt alles wie aus Zauberhand, wie gehext, wie alchimistische Prozesse, die keiner kennt, aber gerne kennen würde. Warum? Jeder sucht und alle suchten bewusst und unbewusst schon immer den goldenen Gral. Er ist ein Symbol. Suche nach der Unsterblichkeit. Die gibt es – sagen die Mystiker. Mystiker gibt es in allen Religionen und Kulturen. Jeder beschreibt es etwas anders, alle meinen dasselbe – wie komisch, dass man sich darüber streitet und bekämpft. Unsterblichkeit liegt in der EINS. Du weißt es eh. Wie kommt der Mensch dahin? Er probiert es aus, er erforscht es. So kommt er immer näher. Und manche kommen so nahe, dass sie in die Tiefe hineingleiten.
Nach dem Abspann: Farn im Garten – daran ist so deutlich sichtbar: Das Steigen, Das sich Ausrollen. Welche Zauberkraft lässt das geschehen? Ja, stimmt, wissenschaftlich kann man das eine Weile durchdeklinieren bis zu den Atomen und dann bleibt doch wieder die Frage, welcher Impuls, welche Zauberkraft bringt alles ins Rollen? Die Wissenschaft hat ihren Platz – innerhalb des Systems. Die Zauberkraft bleibt die Zauberkraft – Potential.