Qi Gong für ungewisse Zeiten - Die liegende Acht, sitzend
von Tanuka (Kommentare: 0)
Der Blick in unseren Garten ist ein Geschenk. Die Obstbäume wurden von meinen Urgroßeltern gepflanzt. Die Apfelbäume haben mich eingeladen, um sie herumzulaufen und die liegende Acht in die Wiese zu malen. Der Stuhl ist der Mittelpunkt der Acht. Da lag es nahe, die liegende Acht auf diesem Stuhl zu praktizieren.
Der Mittelpunkt in unserem Körper ist Kreuzbein /Steißbein. So etwas wie ein Schwebepunkt. Von hier aus geht es in die eine Richtung und in die andere Richtung. Wir sitzen auf der Stuhlkante, um die Bewegungen so frei wie möglich entstehen lassen zu können. Wir spüren deshalb unsere Sitzbeinhöcker auch genau. Die Sitzbeinhöcker und unsere Pobacken. Hier nehmen wir die Gewichtsverlagerung wahr. Die Gewichtsverlagerung lässt eine Acht entstehen, die im Körper ihre Wirkung entfaltet.
Auch eine praktische Übung für Menschen, die viel Zeit am Bildschirm verbringen. Der Bildschirm und das, was wir da sehen und lesen, nimmt meist unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Wir sind nicht mehr wirklich bei uns. Unsere Aufmerksamkeit ist gefangen. Da friert gerne die eine oder andere Körperbewegung ein. Das ist für das Fließen im Körper hinderlich. Die liegende Acht macht’s wieder gängig.
Ach ja, schon mal probiert, während Du vor dem Bildschirm sitzt, zwei Dinge gleichzeitig wahrzunehmen. Den Film und was gerade im Körper geschieht. Wenn mir dieses Experiment einfällt, registriere ich, was meine Augen gerade sehen (Hawaii Five-O) und frage mich, ok, was spüren gerade meine Fusssohlen, und wie ist es am Ellbogen, kann ich meine Augenbraue wahrnehmen, der Punkt zwischen den Augenbrauen. Kann ich das gleichzeitig? Präsent sein mit beiden Geschehnissen? Kannst Du das?
Dank: Heute bedanke ich mich bei Jonas, der es so wunderbar hinbekommt, eine Übung in ihrer Gesamtheit einzufangen und die Details ins rechte Licht zu rücken. Bei der liegenden Acht, sitzend ist es ihm wieder gelungen, alle Blickwinkel der Acht sichtbar zu machen. Die Bewegung sieht von allen Seiten anders aus. Alle Blickwinkel ergeben somit ein Gesamtbild. So würde ich mir das als Betrachterin, die eine Übung zuhause ausprobieren will, wünschen. So stelle ich mir vor, dass eine Übung besser verstanden werden kann. Es ist mir eine große Freude zu erleben, wie g’schmeidig dieses gemeinsame Projekt läuft. Ich danke Dir von Herzen.